Die Lehrer und die Linden
Die Pflanzung der Schiller- wie der Liebiglinde geht auf die drei prägenden Lehrerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts in Niedernhausen zurück...
Heinrich Eidmann, geb. 19.4.1873 in Richen, gest. 9.9.1936 in Darmstadt, pflanzte am 9.5.1905 zum 100. Todestag Friedlich Schillers die Schillerlinde an der Ecke Lindenstraße/Am Gernböhl und ließ davor eine Eichenholzbank errichten.
Ludwig Oldendorf, geb. 4.2.1896 in Fränkisch-Crumbach, gest. 3.8.1978 in Niedernhausen, ließ zum 1. Niedernhäuser Heimattag am 10.5.1931 die Bank erneuern und in Gegenwart Heinrich Eidmanns als „Heinrich-Eidmann-Ruhe" einweihen. Dort entstand auch das rechte Foto mit Lehrer Eidmann, seiner Frau und dem Adoptivsohn.
Oldendorf war es auch, der am 18.4.1953 zum 80. Todestag des berühmten Chemikers, dessen Vorfahren z. T. aus Niedernhausen stammten, die Justus-Liebig-Linde im Schulhof pflanzte, die er zuvor gemeinsam mit seinen Schülern aus einer Reichelsheimer Baumschule geholt hatte, wobei jeder Schüler das Bäumchen ein Stück tragen durfte Die Weihe fand im Rahmen eines Heimattages mit Schulfest am 14.6.1953 nach einer Feier an der Heinrich Eidmann-Ruhe statt.
Philipp Bert, geb. 13.2.1921 in Niedernhausen, gest. 25.11.2012, war es schließlich - nachdem in der Zwischenzeit Schillerlinde samt Bank verschwunden waren - der am 8.12.1981 mit den Schülern der Heuneburgschule - in Zusammenarbeit mit dem Ortsbeirat - wieder eine Schillerlinde pflanzte und am 30.4.1983 zwei neue Naturbänke aufstellen ließ, von denen eine wiederum Eidmanns Namen erhielt.
2004 wurde die Bank an der Schillerlinde vom Ortsbeirat Niedenhausen erneuert und die Grünanlage umgestaltet.
(Quelle: Hans Ulrich Colmar: Aus Niedernhausens Vergangenheit, leicht bearbeitet und ergänzt)