Aktueller Fall: Vorsicht vor dem Kleingedruckten [Updates]
Die Gemeinde Fischbachtal und andere Fischbachtaler erhielten dieser Tage ein Schreiben von der GWE Wirtschaftsinfomations GmbH - Gewerbeauskunft-Zentrale in Düsseldorf. Darin wird ein Branchen-Eintrag im Internet angeboten.
Das Schreiben ist jedoch so verfasst, dass man erst bei gründlichem Lesen des Kleingedruckten erkennt, dass mit Unterzeichnung des Formulars ein Vertrag über zwei Jahre mit jährlich 569,06 Euro Kosten zustande kommt.
Wir vermuten, dass nicht nur wir, sondern auch andere potentielle Kunden (Gewerbetreibende) in Fischbachtal angeschrieben wurden. Wir raten dringend dazu, auch das Kleingedruckte in solchen Schreiben gründlich zu lesen!
Wenn Sie mehr Informationen zu diesem Thema möchten, geben Sie in Ihrer Suchmaschine die Worte "gewerbeauskunft-zentrale" ein.
Die IHK in Darmstadt hat einen Flyer zum Thema "Adressbuchschwindel" zusammen mit weiteren Informationen veröffentlicht.
[Update, 1.]:
Das Amtsgericht München hat die Entgeltpflicht einer Eintragung in ein Internetverzeichnis für Selbständige und Gewerbetreibende für unwirksam erklärt, wenn die Gewinnerzielungsabsicht verschleiert und die Form eines Formblattes gewählt wird. Das Landgericht München I hat dies bestätigt und die Berufung der Klägerin zurückgewiesen. Das Urteil ist rechtskräftig.
Hier können Sie die Pressemitteilung des Amtsgerichtes München herunterladen (pdf).
[Update, 2.]:
Weitere Firmen wollen mit einer ähnlichen Methode Kunden gewinnen: Im Rathaus ging jetzt (4. April 2012) ein Fax ein, in dem für einen Eintrag auf www.das-branchen-buch.info geworben wird. Auch hier steht erst im Kleingedruckten, wieviel die Kunden dafür zu zahlen haben. Noch viel kleiner und unleserlicher ist die Absenderadresse angegeben.
Wenn Sie mehr Informationen zu diesem Thema möchten, geben Sie in Ihrer Suchmaschine die Worte "das-branchen-buch.info" ein.
[Update, 3.]:
Es geht immer weiter - nach dem immer gleichen Schema:
- Es ist sehr eilig.
- Es steht groß "kostenfrei".
- Es steht klein im Fließtext wieviel tatsächlich zu zahlen ist (hier: 799 €/Jahr).
Dieses Schreiben kam per Fax (ohne Fax-Kennung) am 20.12.2012 an.
"Spiegel-Online" berichtete am 13.10.2013 in einem Artikel über die "Gewerbeauskunft-Zentrale": http://www.spiegel.de/panorama/justiz/dubiose-firma-gwe-abzocke-mit-amtsschreiben-a-927329.html
Veröffentlicht am Mittwoch, 16. Oktober 2013